Von Severin Lutz 26. Juni 2025
Der Verkauf eines Unternehmens ist nicht nur für die Inhaber, sondern vor allem auch für die Mitarbeiter und Kunden ein einschneidender Schritt. Gerade die Belegschaft ist das Herz eines Unternehmens und reagiert auf Veränderungen oft mit Unsicherheit oder Sorge. Verliere ich meinen Arbeitsplatz? Verdiene ich weniger? Ändert sich mein Aufgabenbereich? Doch wer frühzeitig, transparent und einfühlsam kommuniziert, legt den Grundstein für eine erfolgreiche Übergabe im Sinne aller Beteiligten. In diesem Artikel erläutern wir, wie Sie Mitarbeiter und Kunden bei einem Unternehmensverkauf professionell einbinden und informieren.
Benötigen Sie Unterstützung bei der richtigen Kommunikation? Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter.
Ein Betriebsübergang betrifft meist alle zentralen Stakeholder eines Unternehmens: Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Partner. Die Art und Weise, wie Sie die Kommunikation gestalten, beeinflusst maßgeblich:
Wichtig: Werden Mitarbeiter nicht oder zu spät informiert, entstehen schnell Gerüchte, Vertrauensverlust und im schlimmsten Fall Kündigungen.
Wird ein Unternehmen verkauft, dann stellen sich für Beschäftigte vor allem folgende Fragen:
Beantworten Sie diese Fragen offen – auch wenn noch nicht alle Details final geklärt sind. Zeigen Sie, dass Sie an einem geordneten und fairen Betriebsübergang interessiert sind. Falls möglich, beziehen Sie den neuen Inhaber direkt in die Kommunikation mit ein.
Transparenz beim Firmenverkauf ist wichtig – allerdings zum richtigen Zeitpunkt. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter weder zu früh mit vagen Informationen noch zu spät, wenn Entscheidungen längst gefallen sind. Idealerweise erfolgt die Kommunikation nach der grundsätzlichen Einigung mit dem Käufer, aber vor der offiziellen Übergabe. Einzelne, vertraute Angestellte können vorab einbezogen werden – jedoch mit Bedacht, um Risiken durch ungewollte Informationslecks zu vermeiden.
Ist der Verkauf offiziell, sollte die Information persönlich, beispielsweise in einer Betriebsversammlung, erfolgen. Planen Sie ausreichend Zeit für Rückfragen ein und ermöglichen Sie auch im Nachgang eine offene Kommunikation – das schafft Vertrauen und Stabilität.
Beim Verkauf eines Unternehmens gelten für die Mitarbeiter besondere Schutzrechte. Ein zentraler rechtlicher Rahmen ist § 613a BGB, der bei einem Betriebsübergang greift. Die Mitarbeiter müssen rechtzeitig und schriftlich über den Übergang informiert werden – inklusive Angaben zu Zeitpunkt, Gründen, Folgen und Auswirkungen auf ihre Arbeitsverträge.
Arbeitnehmer haben das Recht, dem Übergang zu widersprechen. Kündigungen allein aufgrund des Firmenverkaufs sind unzulässig. Auch eine nachteilige Veränderung des Arbeitsvertrags ist gesetzlich verboten. Die bisherige Betriebszugehörigkeit und alle vertraglichen Rechte bleiben bestehen.
Zur Info:
Wird ein Betrieb oder Teilbetrieb durch einen Asset- oder Share-Deal übernommen, müssen alle zugehörigen Mitarbeiter gesetzlich übernommen werden.
Es ist also verpflichtend, das Arbeitsverhältnis fortzuführen.
Der neue Arbeitgeber tritt beim Betriebsübergang in alle bestehenden Arbeitsverhältnisse ein zu den gleichen Bedingungen wie zuvor. Er darf keine Kündigungen allein wegen des Übergangs aussprechen. Auch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ist unzulässig, sofern der Arbeitnehmer nicht ausdrücklich zustimmt.
Zu den wichtigsten Pflichten des neuen Arbeitgebers zählen:
Mehr zum Thema der arbeitsrechtlichen Besonderheiten beim Unternehmensverkauf
Auch Ihre Kunden sollten rechtzeitig und professionell über den geplanten Firmenverkauf informiert werden. Ziel ist es, Vertrauen zu erhalten, Unsicherheiten abzubauen und die Geschäftsbeziehung zu stärken. Besonders bei langjährigen A-Kunden empfiehlt sich eine individuelle Ansprache, etwa durch persönliche Schreiben oder Gespräche. Dabei sollte klar vermittelt werden, dass Kontinuität gewahrt bleibt: Ansprechpartner, Qualität und Service ändern sich nicht grundlegend.
Gleichzeitig kann es hilfreich sein, offen über die strategischen Gründe des Verkaufs zu sprechen, etwa den Ausbau von Kapazitäten oder den Zugang zu neuen Märkten. Vermeiden Sie hingegen unvorbereitete Änderungen oder unpersönliche Sammel-E-Mails, die Irritation oder Vertrauensverlust auslösen könnten. Ein klar strukturierter Kundenbrief, der den Mehrwert des Verkaufs aus Sicht der Kunden darstellt, beispielsweise durch ein erweitertes Leistungsangebot oder mehr Investitionskraft, ist oft ein wertvolles Kommunikationsmittel.
Idealerweise folgt auf die erste Information ein persönlicher Austausch, bei dem individuelle Fragen ernst genommen und professionell beantwortet werden.
Beim Firmenverkauf die Mitarbeiter und Kunden richtig zu informieren, ist keine bloße Pflicht, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wer offen, empathisch und gut strukturiert kommuniziert, schafft Vertrauen auf allen Ebenen. So sichern Sie nicht nur den Fortbestand der Beziehungen, sondern auch die Stabilität des Betriebs während und nach der Übergabe. Eine durchdachte Kommunikationsstrategie ist somit ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Nachfolge.
Covendit begleitet Sie nicht nur beim Verkauf selbst, sondern auch bei der Planung und Umsetzung der passenden Kommunikationsstrategie. Wir wissen, wann, wie und mit welchen Botschaften Sie Ihre Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner einbinden sollten. Mit unserer Erfahrung aus zahlreichen Transaktionen helfen wir Ihnen, Vertrauen zu schaffen und den Übergang professionell zu gestalten.
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