Von Bernhard Kluge   27. Januar 2021

Ein persönlicher Jahresrückblick 2020 – von Bernhard Kluge

Liebe Freunde, Partner und Kunden,

oft liest man über unerwartete oder historische Entwicklungen. Für das Jahr 2020 gilt das mit Sicherheit. Wenn wir ein Jahr zurückschauen wird es niemanden geben, der erwartet hätte was eingetreten ist. Ich habe meine Notizen vom Beginn des letzten Jahres herausgesucht und hatte dort für wichtige Themen Stichpunkte wie Umweltschutz, Migration, Wahlen in den USA, Populismus und ähnliches notiert. Und ein Wort, sogar ganz zu Beginn: Black Swan… Der schwarze Schwan steht als Synonym für das Unerwartete oder sogar Unmögliche. Aber sicher hatte ich dabei nicht eine Seuche oder Pandemie im Sinn.

Anfang Februar hörte man zum ersten Mal von einem neuartigen Virus in einer chinesischen Millionenmetropole: Wuhan. Mir wurde die Tragweite bei einem Treffen mit ehemaligen Kollegen Ende Februar bewusst. Dort berichtete die Mitarbeiterin eines deutschen Unternehmens aus Peking, dass sie in Deutschland gestrandet war, nachdem Sie aus Ihrem Urlaub über „Chinese New Year“ nicht nach China zurückkehren konnte. Bald häuften sich die Meldungen und die Situation wurde zunehmend dramatisch – auch bei unseren Nachbarn in Europa und dann bei uns in Deutschland: „Lockdown“, „Social Distancing“, „Mund-Nasen-Schutz“, „Home Schooling“… Wir alle haben völlig neue Erfahrungen machen müssen und für viele wurde es persönlich und geschäftlich ein furchtbares und teilweise existenzbedrohendes Jahr.

Es fällt schwierig am vergangenen Jahr etwas Gutes zu finden, aber es gab einige Aspekte, die vielleicht dabei helfen Lichtblicke zu sehen. Ein eindrückliches Bild war wohl die Meldung, dass zum ersten Mal seit Jahrzehnten von der pakistanischen Hochebene freie Sicht auf den Himalaya möglich war – dank reduzierten Smogs und Abgasen. Homeoffice und mehr Zeit mit der Familie im kleinen Kreis sind für viele positive Erfahrungen. Auch bleibt eine gewisse soziale Rücksichtnahme (wie das Schützen anderer durch das Tragen der Maske) unserer Gesellschaft hoffentlich auch in der Zukunft erhalten. Eine sehr lehrreiche Lektüre war für mich das Buch “Pale Rider” von Laura Spinney. Ein Rückblick aus dem Jahr 2018 auf die Spanische Grippe vor damals 100 Jahren – erstaunlich (und erschreckend) die unglaublichen Parallelen zur heutigen Pandemie – insbesondere auch gesellschaftlich und politisch. Als hätte die Autorin diese Parallelen ziehen wollen (was nicht möglich ist, da das Buch drei Jahre alt ist). Danach kamen die „Roaring Twenties“. Hoffentlich haben wir da – zumindest wirtschaftlich und wissenschaftlich – auch bald eine Parallele.

COVENDIT war mit Schwung ins Jahr gestartet. Wir hatten im Januar drei wichtige Transaktionen für unsere Kunden zum Abschluss gebracht und bereiteten neue Verkaufsprojekte vor. Insbesondere unser neuer Standort in Berlin mit Christof Sagasser gewann zunehmend an Dynamik. Dann kam der Lockdown im März, der zu einer Schockstarre führte. Keiner wusste, wie es weitergeht und vorallem hatten alle mit unternehmensinternen Problemen zu tun. Für M&A-Themen war keine Zeit. Intern haben wir die Zeit gut genutzt und ein neues CRM als Teil unserer Digitalisierungsstrategie eingeführt.

Anders als in Teilen der „realen“ Wirtschaft ändert sich das dann doch schnell: Zum einen gab es einige Anfragen für Buy-Side-Projekte und wir konnten zwei strategisch langfristige Mandate gewinnen. Zum anderen sind einige Unternehmen problemlos oder sogar gestärkt durch die Krise gegangen. Die bestehenden Projekte (zumindest bei uns im Haus) liefen, wenn auch zum Teil etwas verlangsamt, weiter. Allerdings mussten wir uns intensiver als bisher mit Restrukturierungsthemen auseinandersetzen. Die klassische Lehrbuchtheorie von Unternehmensbewertungen kam ebenfalls an ihre Grenzen.

Nachdem wir Anfang 2020 mit ca. 15 Projekten ins Jahr gestartet waren, haben wir für unsere Kunden acht Transaktionen erfolgreich abgeschlossen. Für 2021 haben wir aktuell fast 20 M&A-Projekte in der Betreuung bzw. Vorbereitung. Insgesamt ist unser Team um fünf Mitarbeiter gewachsen.

Wir gehen voller Zuversicht ins neue Jahr und sind dankbar, dass wir und unser Umfeld bisher gesund geblieben sind. Es ist eine große Bereicherung bei unserer Tätigkeit, immer wieder neue interessante Unternehmen und Unternehmer kennenlernen dürfen und im direkten Austausch stehen.

Dafür danken wir Ihnen unseren Partnern und Kunden. Wir freuen uns auf weitere spannende Gespräche, Verhandlungen und Deals mit Ihnen.

Für 2021 alles Gute, Gesundheit, Erfolg und Zufriedenheit!

Bernhard Kluge

Geschäftsführender Gesellschafter

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  • Über den Autor

    Bernhard Kluge

    Bernhard Kluge hat über 20 Jahre Erfahrung im Bereich M&A und Corporate Finance. Dabei hat er Großunternehmen und Mittelständler bei Unternehmenskäufen und -verkäufen, Kapitalmarkttransaktionen, Bewertungen und strategischen Fragestellungen beraten.

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